In diesem Beitrag beschreiben wir 15 grundlegenden Begriffe im Zusammenhang mit Katana, die man am besten vor dem Kauf kennen sollte, weil sie häufig Beschreibungen von Schwertern vorkommen.

Japanische Schwertarten

Grundsätzlich gibt es verschiedene Schwertarten bei japanischen Schwertern. Die häufigsten sind:

Katana / To

Katana
Katana aus dem 17. Jahrhundert

Katana ist das Langschwert der Samurai. Es ist ein einschneidiges, gebogenes Schwert, das mit der Schneide nach oben am Gürtel getragen wurde. Zum Einsatz kam es ab dem 13-14. Jahrhundert in Japan. Im allgemeinen kann der Begriff als “Schwert” oder “Säbel” übersetzt werden.
Eine weitere typische japanische Bezeichnung für diese Art von Schwert wäre auch Daito, was “langes Schwert” bedeutet.

To bedeutet das gleiche wie Katana, Das Schriftzeichen in der japanischen Schrift ist für beide Begriffe das gleiche. To wird häufig in zusammengesetzten Wörtern benutzt, wie das später beschriebene Tan-To (kleines Schwert).

Wakizashi

Wakizashi
Wakizashi aus dem 19. Jahrhundert

Wakizashi ist die kürzere Version des Katana. Genau wie der große Bruder ist es ein einschneidiges, gebogenes Schwert, das mit der Schneide nach oben am Gürtel getragen wurde. Und es war ebenfalls ab dem 13.-14. Jahrhundert gebräuchlich. Zusammen mit dem Katana bildet das Wakizashi ein Daisho.

Daisho

Daisho
Daisho aus dem 19. Jahrhundert

Daisho kann in Zusammenhang mit vielen Gegenständen und Schwertern verwendet werden, weil es wörtlich übersetzt nur groß/klein bedeutet. Ein Daisho wäre zum Beispiel auch eine Kombination von Tachi und Tanto. Am häufigsten wird der Begriff für ein Set aus Katana und Wakizashi verwendet.

Für die Geschichte der Samurai hatte das Daisho eine besondere Bedeutung, da das Set in der Edo Zeit zu der vorgeschriebenen Kleidung für Samurai zählte und als Erkennungszeichen für einen Samurai galt.

Tanto

Tanto
Antikes Tanto

Tanto bedeutet kleines Schwert. Es hat die Größe eines Messers. Tanto waren auch in der normalen Bevölkerung weit verbreitet. Da Sie von den gleichen japanischen Schwertschmieden gefertigt wurde, wie die klassischen Schwerter der Samurai, zählen Sie zu den Samuraischwertern.

Eine besondere Form von Tanto sind sogenannte Yoroi Doshi, die solider gestaltet sind als normale Tanto, da sie zu Durchstoßen von Samurai Rüstungen hergestellt wurden.

Tachi

Tachi
Tachi aus dem 17. Jahrhundert

Tachi waren die ersten Schwerter der Samurai. Sie existierten vermutlich seit dem 8. Jahrhundert. Sie wurden du Zeiten entwickelt als Samurai hauptsächlich noch auf Pferden kämpften.
Sie waren aber noch lange sehr beliebt bei den Samurai und wurden erst zur Mitte des 2. Jahrtausends von dem Katana als Hauptschwert abgelöst, weil sich die Art der Kriegsführung in der Zwischenzeit erheblich verändert hatte.

Tachi sind lange Schwerter und haben meist eine relativ stark gebogene Klinge. Sie sind häufig sehr massiv, wurden mit der Schneide nach unten am Gürtel getragen und sind wesentlich prunkvoller verziert als Katana.

Bestandteile eins Katana

Da das meist verbreitete Schwert in der Liste das Katana ist, stellen wir die einzelnen Bestandteile hier vor:

Koshirae

Koshirae
Katana Koshirae

Koshirae bezeichnet die komplette Montierung des Schwertes, quasi alle Bestandteile außer die Elemente der Klinge. Koshirae beinhaltet den Griff (Tsuka), die Schwertscheide (Saya) und das Stichblatt (Tsuba).

Tsuka

Tsuka
Katana Griff (Tsuka)

Der Katana Griff heißt Tsuka. Der Korpus ist aus Magnolienholz gefertigt, darüber eine Schicht aus Rochenhaut (Same) und darüber das Griffband. Die einzelnen Bestandteile werden wir in einem einzelnen Beitrag über den Katana Griff erklären, inkluisve der häufig vewendeten Begriffe Fuchi, Kashira, Menuki, Ito und Maki.

Saya

Saya
Saya in Rot mit Inro Gestaltung

Die Schwertscheide beim Samurai Schwert heißt Saya. Sie ist ebenfalls aus Magnolienholz und kann auch unterschiedliche Weise gestaltet sein. Die einzelnen Gestaltungen und Bestandteile werden wir in einem einzelnen Beitrag über Katana Saya erklären, inkluisve der häufig vewendeten Begriffe Koiguchi, Sayaguchi, Tsunoguchi, Kurigata, Sageo, Tsunagaeshi, Kojiri und dem optionalen Zubehör für Saya Kogai und Kogatana.

Tsuba

Tsuba
Stichblatt (Tsuba)

Tsuba ist ein Handschutz am Samuraischwert. Dieses Stichblatt dient dazu, die Hände vor der Schwertspitze des Gegners zu schützen, aber auch dazu beim Stechen nicht über die Klinge zu rutschen.

Auf beiden Seiten des Stichblattes werden zwei dünne Scheiben mit dem Name Seppa montiert.

Tsuba sind häufig stark verziert und sehr detailliert ausgearbeitet. Deshalb sind Tsuba ein beliebtes Sammlerobjekt.

Ha

Ha
Klinge eines Katana

Ha könnte wörtlich als “Klinge” übersetzt werden. Allerdings wird bei der Beschreibung von japanischen Schwertern selten das Wort Klinge verwendet. Wenn von Katana oder Tachi gesprochen wird, ist in der Regel die Klinge gemeint. Wenn andere Elemente des Schwertes beschrieben werden, werden diese einzeln benannt, zum Beispiel wenn die Details der Schwertscheide (Saya) beschrieben werden.

Ha wird häufig verwendet, um Elemente im Bereich der Schneide zu beschreiben.

Über die Klingenangel wird beim Montieren des Schwertes eine Klingenzwinge mit dem Name Habaki geschoben.

Wir werden im Fortgeschrittenen Bereich der Katana Akademie einen Beitrag zu den Abschnitten der Klinge schreiben, inklusive der bekannten Begriffe Shinogi und Monouchi.

Grundbegriffe im Zusammenhang mit der Klinge eines Katana

Einige Begriffe in dem Zusammenhang mit der Schwertklinge sind so wichtig, dass sie in fast jeder Beschreibung eines Schwertes genannt werden:

Hamon

Hamon
Katana Hamon

Hamon ist das Härtemuster der Klinge. Dieses kann viele Details enthalten und ist besonders für Sammler interessant. Die Fortsetzung in der Schwertspitze heißt Boshi.

Ji-Hada

jihada
Jihada bei einem antiken Katana

Ji-Hada ist ein Begriff für die Oberfläche des Klingenstahls. Es gibt mehrere Begriffe dafür, weit verbreitet ist zum Beispiel auch Jitetsu.

An der Oberfläche der Klinge lässt sich viel über den verwendeten Stahl und das Schwert ablesen. Bei historischen Schwertern lässt sich darüber eine Einstufung über die Provinz und Schmiede vornehmen, in der die Klinge geschmiedet wurde.

Bei modern produzierten Schwertern lässt sich daran das angewendete Schmiedeverfahren/verwendete Stahl erkennen. Monostahl besitzt keine Muster, bei gefaltetem Stahl sind die Lagen zu erkennen, Damaszener Stahl hat ein grobes Muster der unterschiedlichen Stahlsorten.

Nagasa

Nagasa
Nagasa – Klingenlänge beim Katana

Die Länge der Klinge ist Nagasa. Gemessen wir klassischerweise vom Ende des Klingenrücken bis zur Spitze. Einige moderne Hersteller geben die Klingenlänge aber auch gemessen von Tsuba bis zur Spitze an.

Sori

Sori ist die Krümmung der Klinge. Gemessen wird diese, indem die Klinge (Ende des Klingenrückens bis Spitze)  an eine gerade Kante angelegt wird und dann im 90 Grad Winkel an der tiefsten Stelle an der Klinge die Entfernung zu der Kante gemessen wird.

Mei

Mei
Signatur (Mei) auf einer Klingenangel

Inschriften auf der Klingenangel heißen Mei. Auf der Klingenangel können unterschiedliche Dinge dokumentiert sein. Der Standard ist der Name des Schmieds und das Datum der Herstellung. Es gibt aber auch zahlreiche Klingen, die nicht signiert sind. Der Begriff dafür ist Mumei. In einem weiteren Beitrag haben wir uns die Signaturen auf der Klinge genauer angesehen.

Diese Begriffe sind ausreichend, um die meisten Beschreibungen im Zusammenhang mit Samurai Schwertern zu verstehen. Damit sind Sie bestens vorbereitet, um auf unserem Samuraischwert-Marktplatz das passende Schwert für sich zu finden. Wenn Sie noch mehr Begriffe kennenlernen möchten, lesen Sie gerne unseren Beitrag über Katana Begriffe für Fortgeschrittene.